Gesellenbrief: ein Wertpapier fürs Leben
250Gesellen und Gesellinnen erhielten ihren Gesellenbrief bei der Lossprechungsfeier
Kreishandwerksmeister Bernd Simon betonten die Wichtigkeit des Handwerks für die Gesellschaft
Mit einer großen Feier in der Stadthalle haben die Handwerksmeister ihre Lehrlinge aus den Ausbildungsverträgen entlassen. Die besten Junggesellen und -Gesellinnen wurden mit Urkunden, und Preisen besonders gewürdigt. Mit der feierlichen Übergabe der Gesellenbriefe hält das Handwerk an einer uralten Tradition der „Freisprechung“ fest. Allerdings sind verstaubte und rustikale Rituale meistens in der Besenkammer der Geschichte abgestellt worden. Dafür umrahmt die fortschrittlich eingestellte Kreishandwerkerschaft unter ihrem Kreishandwerksmeister Bernd Simon den Abschluss der Lehrzeit mit kurzweiligen Einlagen. Und das war schon zum Auftakt kaum zu überhören, denn die RoseWoodLiveband aus Aldingen heizte dem feierlich gestimmten Publikum kräftig ein.
„Unsere Welt verändert sich momentan in riesigen Schritten“, bemerkte Simon, „und das Handwerk ist immer dabei.“ Denn ohne die sechs Millionen Handwerker im Land könne die Energiewende nicht gelingen. Folglich müsste diesen Berufen unbedingt mehr gesellschaftliche Anerkennung zukommen, verbunden mit besserer finanzieller Förderung der Fortbildungen. Der Redner konnte leider die entschuldigten Abgeordneten nicht begrüßen, dagegen freute ihn der Besuch des Kammerpräsidenten Werner Rottler und des Bürgermeisterstellvertreters Werner Reisbeck.
Der Geschäftsführer Uwe Schmidt befragte den Ringer und ehemaligen Junioren-Vizeweltmeister Marc Buschle zu seinem spannenden Werdegang, der ihn nach seiner Sportkarriere wieder in seinen erlernten Handwerksberuf als Chirurgiemechaniker zurückführte. Buschle, der inzwischen als Technischer Lehrer an der Tuttlinger Berufsschule „seine“ Chirurgiemechaniker betreut, gibt dem Nachwuchs den Rat „Es gibt nicht nur Siege im Leben, doch man muss lernen, immer wieder aufzustehen.“